Naturtrüb, ungefiltert

Am Samstag war im Brauhaus Südstern ein kleines feines Konzert von Nadja Petrick. Und so kam man an diesem Abend nicht nur in den Genuß leckeren hausgebrauten Bieres, sondern auch feinsinniger Country- und Bluesmusik.
Zwischen den rockigen Uptempo-Nummern immer wieder die obligatorischen Liebeslieder eher melancholicher Natur. Weshalb das Pärchen am Tisch vor uns dann auch lieber rumknutschte und gottseidank aufgehört hat, laut rum zu labern. Im Halbkreis um die Bühne der restliche Fanclub und vorne am Fenster zwei türkische Mittdreiziger, die sich mit der dritten oder vierten “Heller Stern”-anderthalb-Liter-Karaffe vergnügten.
Im zweiten Set noch mehr tolle Songs von der neuen CD. Und als Zugabe auf Wunsch des Publikums der heimliche Hit “Too Much Liquor“, auch wenn’s thematisch nicht ganz so mehr passt, in Bezug auf das seit Anfang des Jahres zwangsverordnete eher nüchterne Nichtraucher-Ambiente. Kreuzberger Nächte sind jetzt eben wieder kürzer. Dafür aber vielleicht auch gesünder.