Lucy In The Sky With Diamonds

Irgendwann ist jeder Trip zuende. Und so musste gestern der gute Albert Hofmann im Alter von 102 Jahren letztendlich doch von seinem kunterbunten Fahrrad absteigen. Wer aber schon zu Lebzeiten nicht nur einfach blind durch das Paradies gegangen ist, wird auch da oben bestimmt das Wunderbare entdecken. Allein das Erlebnis, dem Schöpfer bei der Gelegenheit entgegenzutreten, ist den langen Weg wohl allemal wert.
R.I.P.

Goldfish Music

Zur Abwechslung gibt es mal wieder einen Flyer zum absoluten subkulturellen Highlight an diesem Wochenende:

· · · Tribute to Kreuzberg – Get your kicks on route 36 · · ·
NUR in der Milchbar!!!
Am Samstag, 26.04.2008
um 21:36 Uhr
Manteuffelstrasse 40
Kreuzberg 36
kost nix!
DJ Ernie und seine Freundin Bert befeiern uns mit schrägen Demos und astreinen Hits aus Berlin. Dazu sorgt Elastoman für saugeile Optik. · ·
· · · Neben “juten alten Bekannten” und “det jibs doch nisch, det is aus Balin? Gloob ick dir nisch, det jibs doch jaanisch!” gehts einfach mal rund.
· ·
Solltet ihr euch nicht entgehen lassen!!! Lass uns ma wieder so richtig schön zusammen feiern!

Klingt ja interessant – aba ick für meen Teil hab schon wat andret vor. Schade eigentlich.

1978 (Teil 4)

Was bisher geschah (oder auch nicht) …
quo.jpgAusser zum Baden gehen wir alle natürlich noch brav zur Heinrich-von-Kleist. Und bevor die 10.3 fast geschlossen zum Oberstufenzentrum Halemweg flüchten wird, sind noch ein paar Monate gymnasialer Mittelstufe zu absolvieren. In der Deutschlandhalle haben gerade Status Quo gespielt und damit genau die Hintergrundmusik zu unserer Weiterbildung weiteren Verblödung geliefert. So stehen wir also eines Tages breitbeinig (im Bild: Andreas und Frank) wie Rick Parfitt/Francis Rossi auf dem Spielplatz im Großen Tiergarten, singen “Oho-ohoho” und warten auf den Sonnenuntergang. Und eigentlich auch auf die Fortsetzung der eigenen Lebensgeschichte. Doch so wie mit dem Bus, der mit absoluter Wahrscheinlichkeit entweder seltener oder öfter in der anderen Richtung zuerst eintrifft, kommt es dann nicht. Von wegen alles quasi unabänderlich vorherbestimmt. Wäre auch bestimmt zu langweilig.
(Fortsetzung folgt)

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Wurstbraterei

Der Berg ist steil, die Sonne sticht, der Quickly-Fahrer merkt es nicht.

Messie Willy (Hans Diehl) braucht zur Verlobung mit Jutta (schöne Nebenrolle: Hildegard Krekel) einen Ring und will gerade mit dem Seitenschneider den Finger von der Leichenhand abzwicken, da fängt die Müllkippe an zu brennen. Später waten wir auch noch durch radioaktiven Schlamm aus Tschechien. Was einen Müllskandal und die erste Vermutung wegen des unidentifizierbaren Mordopfers nährt. Aber die Kronzeugin und Sekretärin der Entsorgungsmafia ist dann doch nicht die Tote, sondern versteckt sich auf Mallorca. Dafür bewahrheitet sich die andere Spur zu der eifersüchtigen Freundin des Gärtners. Holt doch auf die Frage nach Genmaterial der Vermissten kurzerhand ihre eigene Haarbürste vom Klo. Resolut mit Elektroschocker und Kettensäge dem Familienglück so nahe, wird sie aber am Schluß alles gestehen. Und wieder haben Ballauf und Schenk einen Fall erfolgreich gelöst. Da freut sich sogar Staatsanwalt von Prinz.

Bayern – Dortmund

Schon wieder Fußball. Und noch dazu Endspiel im Olympiastadion um Hans von Tschammer und Osten seinen Goldfasanen-Eimer. Im Volksmund auch DFB-Pokal genannt. Habe das erste Tor von Luca Toni zwar verpasst, aber dafür geht das Spiel ja mit Verlängerung wieder 120 Minuten inklusive Verlängerung. Viele Zweikämpfe, wenig Fußball und mindestens sechs gelbe Karten. Jakub Błaszczykowski genannt Kuba kriegt sogar noch die Rote. Am Schluß gewinnen die Münchner Zwei zu Eins. Vom Ergebnis her für den BVB vielleicht nicht so Doll. Oder wie mal wieder zu befürchten war.
Nochwas: Borussens Kapitän Christian Wörns ist immerhin schon 35 Jahre alt.

Chumbawamba

Im Vorprogramm klampfen uns Bettina und Nadja feministische Lagerfeuersongs im Tracy Chapman Sound. Jedenfalls ist das versammelte lila Latzhosenpublikum dem alter-naiven Singsang anscheinend gar nicht mal so abgeneigt.
Auch die Hauptband des Abends kommt heute Abend unplugged daher, aber dafür wenigstens gleich zu fünft. Der mehrstimmige Satzgesang nicht von schlechten Eltern, prima Arrangements und nette Ansagen (auf Deutsch). Damit auch alle wissen, worum es geht. Eben anarcho-syndikalistischer Agitrock im akustischem Gewand.
Auf dem Heimweg soll uns nach dem ganzen theoretischen linksradikalem Diskurs die Realität aber ein noch viel eindrucksvolleres Bild unserer Gesellschaft liefern. Im U-Bahn Waggon streiten zwei Kampflesben mit einem durchgeknallten dunkelhäutigen Macho. Da erstere sich die Pöbeleien des angetrunkenen Arschlochs nicht gefallen lassen und letzterer sich immer mehr in seiner Ehre gekränkt sieht, eskaliert die Situation zunehmend. Irgendwann hilft nur noch die Notbremse und unsere Weiterfahrt wird gezwungenermaßen vom Einsatz der schwarzen Sheriffs um genau die Dauer verzögert, die ausreicht, den Anschluß zur letzten U4 zu verpassen. Scheiß BVG.

Zufall und Notwendigkeit

LorenzAttractor.jpg
Foto (cc)Ethan Hein
Passend zum schlechte Laune verursachenden, nasskalten Nieselregen kommt gerade die Meldung rein, daß gestern der berühmte Zeitreisende und Schmetterlingsforscher Edward Lorenz unwahrscheinlicherweise gestorben ist. Und die Auswirkungen dieses Ereignisses sind denn auch von ziemlicher Unverhersagbarkeit geprägt. So müssen allein aufgrund der Tatsache, daß damit wohl der letzte Huster des Professors unser Klima bestimmt hat, alle Wettervorhersagen für die nächsten drei Tage neu berechnet werden. Was’n Chaos!