Zwischen den Jahren

Kurz bevor das nächste Jahrzehnt beginnt, heißt es noch mal zurückzublicken und was unheimlich Bedeutungsvolles in Hinsicht politischer, kultureller oder sonstiger Geschehnisse abzulassen und natürlich auch noch ein paar best of-Listen zum Besten (sic!) zu geben. Leider fällt mir dazu im Moment gar nichts ein. Oder habe einfach keine Lust auf son Quatsch. Deshalb an dieser Stelle nur ein Bildchen von vor zwanzig Jahren. Irgendwann spätestens 2019 dann fielleicht ein Update, falls irgendwas Weltbewegendes passieren sollte.

Osloer Straße, Höhe Louise-Schroeder-Platz zirka 1987
Osloer Straße, Höhe Louise-Schroeder-Platz zirka 1987

Heiteres Mörderraten

Großvater Willy hatte unter anderem sekundäre Osteoporose. Und statt teure Medikamente lieber das vergiftete Heidelbeerkompott gegessen. Kottans Ehefrau wollte auch Schluß machen, aber wegen Alzheimer dann doch vergessen. Die junge Romy Schneider fühlte sich schuldig, und Anwaltskanzlei erbender Schwiegersohn ist wegen Kinderschänder Pfister Verteidigung sowieso hauptverdächtig. Trauriger Sommer vorm Balkon. Evas Schulleiterinkarriere im Eimer und Peters Galerie kurz vor der Insolvenz. Der Trisomie21-Enkel zaubert das versöhnliche Ende herbei und ich frage mich eigentlich nur, warum uns das (gar nicht mal so schlecht inszenierte, und mit hochkarätigen Schauspielern besetzte) Drama als Tatort verkauft wurde.

„Drei Dinge überleben den Tod. Es sind Mut, Erinnerung und Liebe“ (Ann Morrow Lindbergh)

Meinungen: Sopran, Stadtneurotiker

Polizeiruf Eins Eins Null

Der Hausboothippie hat zwar 3000 Euro für die vermeintliche Vaterschaft gekriegt, aber natürlich war die irakische Putze mit ihrem Scheff unter der Bettdecke. Ihr Mann schon impotent nach der ganzen Folter damals in der Heimat, ist nun überdies auch noch erstochen worden. Hinter der Glienicker Brücke beginnt bekanntlich Brandenburg und deshalb darf uns Hauptwachtvopo Krause das Kornett blasen. Herz Johanna steigt in den Keller des Kulturvereins „Sonnenaufgang“ und findet abgelaufene Antibiotika. Das Fahrtenbuch vom Lieferwagen ist derweil erstmal nicht auffindbar. Im Gegensatz zu dem fötalen Ultraschallbild, was die ganze Geschichte ins Rollen brachte. Am Schluß wird dafür keiner mehr abgeschoben und in Potsdam ist die Welt wieder in Ordnung. Herrlich oberflächlich inszenierter Krimi und die ausgewählten Schauspieler mal wieder einzigartig in den stereotypen Rollen, allen voran Devid Striesow und Ina Weisse als Autohausehepaar.

Väterchen Dschughaschwili wird Hundertdreißig

Keine Ahnung, ob das Datum stimmt. Um aber trotzdem wenigstens was zu lachen zu haben (bzw im Halse stecken bleibt), und obwohl es auch vom Wetter her ziemlich eiskalt draussen ist, rufen wir uns den alten Witz nochmal in Erinnnerung:

Stalin hält seine Rede ans Volk. Plötzlich niest jemand. Stalin: „Wer war das?“ Eisernes Schweigen. Stalin: „Genosse Beria, erschießen Sie alle, die in der ersten Reihe stehen.“ Nach den Schüssen erneut Stalin: „Wer war das?“ Weiter Schweigen. Stalin zu Beria: „Lawrenti, erschießen Sie die zweite Reihe.“ Da meldet sich ein Mann, zitternd vor Angst: „I..i…ich…“ Darauf Stalin: „Gesundheit, Genosse!“