Bar jeder Vernunft

Keine Ahnung, wer derzeit im Autohaus Schwedt (Brandenburg) auftritt. Im Tipi (Berlin) jedenfalls spielt Rainald Grebe sein neues Programm: “Volksmusik”. Schön, wie er zunächst die Akustik dank Sprachprozessor (bzw. Herrn Schuhmachers Hilfe am Pult) auslotet und alleine mehrstimmig Kanons singt, was das Publikum wohl kaum besser hingekriegt hätte. Die Kapelle der Versöhnung mit Martin Brauer am Schlagzeug und Marcus Baumgart an diversen Gitarren legt dann auch musikalisch gut los. Zwischen den Songs bekommt die anwesende Zielgruppe (überwiegend dreißigjährige Pärchen) ihr Fett weg. “Reich mir mal den Rettich rüber” ist das Lied zum Ikeacouchtisch, der gar nicht wie von Ikea aussieht. Und “Wenn BWL’er tanzen, wie soll man das nennen”, über eine von diesen Feten, die man sein Lebtag nicht vergessen wird. Warum das alles unglaublich witzig ist, lässt sich schwer erklären. Jedenfalls behauptet der Künstler von sich selbst, massenkompatibel zu sein. Aber das ist natürlich völlige Selbstironie, vonwegen das Beste der 70er, 80er und 90er – dafür sind dann doch eher Radiosender zuständig. “Butzi Butzi” trifft den Sachverhalt schon eher. Das versteht aber auch nur, wer schonmal mit dem “Brausemobil” unterwegs war.


Und für alle Autogrammjäger, Groupies oder Singles, die sowieso den ganzen Tag vorm Computer hocken, hier noch die URL vom 1. offiziellen Rainald Grebe Fan Club. Click it – you won’t regret!