Und Abends ins Maxim

Was bisher geschah (oder auch nicht) …
Wie gerade im Nekrolog von Wikipedia zu lesen war, hat Zwetschi vorgestern das letzte Mal die Lederhosen runtergelassen. Gegenüber unserer familiären Heimatadresse, genauer: Turmstraße 72 (wo heute Albrecht seinen Feinkostladen betreibt) liefen damals™ Abend für Abend seine Cinematographischen Meisterwerke. Natürlich erst ab 18. Die FSK war schon noch pingelig. Trotzdem war mann als 11-jähriger ja doch interessiert, was denn Spannendes dahinterstecken sollte. Nun dachten Küstersohn Harald und meine Wenigkeit uns also , wenigstens ein Hochglanz Szenenphoto könnte uns wenigstens schnell mal, wenn auch nur phantasierend in die Pubertät transformieren helfen. So “Laß jucken, Kumpel”-mäßig. Natürlich fand die Vorführdame das vielleicht witzig, aber unser Taschengeld nahm sie dann doch nicht an. So mußte die kommerziell irregeleitete sexuelle Revolution im Kino denn eben ohne uns scheitern. Was in diesem Fall im Nachhinein gesehen bestimmt auch kein Verlust war.

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Ein Gedanke zu „Und Abends ins Maxim“

  1. Das „Maxim“ soll ja bis zum Mauerbau ein berühmtes „Grenzgängerkino“ gewesen sein, mit speziellem Zuschnitt, für die „verdorbene Jugend der Ostzone“. Wo damals Kid s unter Vorlage des Pionier- oder FDJ-Ausweises ihren Obolus in Aluchips entrichten konnten. Es existierte auch eine optimale Tramanbindung von der Invalidenstrasse.
    Allerdings waren ja zu dieser Zeit, alle Filme richtig clean, an Ponoxe dacht niemand. Da kam in einem Film der so genannte „französische Kuss“ schon fast einem sexuellen Erlebnis gleich. Huschte die Kamera mal in der Totale über weibliche Milchdrüsen, ging ein Aufstöhnen und Schreien durch die Massen. Das war noch richtiges interaktives Kino.
    Jeder Regiefuzzi peppt heute seine visuelle Schlaftablette mit phantasielosen Aktivitäten in der Missionarsstellung auf.
    Da kam 1972 eine Szene, mit Marlon Brando in der „Der letzte Tango in Paris” einer Revolution gleich, weil er die Einbildungskraft der Zuschauer forderte.

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