Wettkampfpunkt

Was’n Wunder – tatsächlich läuft der letzte Woody Allen Film doch noch im Kino. Normalerweise ist ja bei anderen Streifen nach sechs Wochen oder so heutzutage meistens schon die DVD Verramsche angesagt.
Auch wenn unser Programmkino um die Ecke nicht gerade sehr groß ist, kommen die Bilder immer noch besser als auf der heimichen Glotze. Und zwei Stunden von einer spannenden Handlung gefesselt zu werden ist schon was wert.
Zum Inhalt des Films nur so viel: Viel Romantik, ein bißchen Drama & zum Schluß hin auch noch ein veritabler Thriller.

Weltweiter Wahnsinn

Google Epic 2015 ist wirklich ein sehr interessanter Science Fiction mit realen Hintergrund. Das habe ich natürlich auf www.spreeblick.com gefunden, momentan wohl mein Lieblings-Weblog.
Das einzige, was ich in der Story nicht ganz verstehe, ist die Sache zwischen Microsoft und den anderen beteiligten Firmen. Meiner Meinung nach gibt es doch gar keinen wirklichen Konkurrenzkampf mehr – die Großkonzerne arbeiten sowieso alle längst zusammen und tun nur ab und zu nach aussen so als ob (wenn es z.B. dem Aktienkurs dienlich ist)…
Und was soll die romantische Verklärung vonwegen traditioneller Printmedien? die liefern doch auch schon seit Jahren ihren Beitrag zur allgemeinen Verblödung.
Das erschreckenste an dem Film aber ist besonders, daß man gar nicht weiß, wo die heutige Realität aufhört und die Fiktion beginnt. Und natürlich, wie das überhaupt alles zu bewerten ist.
Wenn die Entropie irgendwann maximal ist, dann ist wohl auch keinerlei Information aus den ganzen Nachrichtenkanälen mehr rauszuholen.
Na dann, gute Nacht.

BERLIN GUITARS

Am Freitag gab es mal wieder ein schönes Konzert im Gitarrenladen mit handgemachter Musik. Zum Glück haben wir reserviert aber kriegen trotzdem keinen Sitzplatz mehr, denn es ist ziemlich voll. Macht aber nichts, dafür ist die Stimmung ganz relaxed.
Ian Melrose fängt gleich an und bringt sehr schöne melodische Fingerpicking Stücke zu Gehör, die auch sehr gross in der Bandbreite sind. Von keltischen tunes (Clannad lassen grüssen) über klassisch angehauchtem bis eher jazzigen Nummern geht sein Programm.
Danach steht Ulli Bögershausen auf der Bühne. Ein bißchen wirkt er wie ein Studienrat mit Gitarre, aber trotzdem gehen die schnellen Stücke (bzw. die mit den vielen Noten) gut ab. Überwiegend im DADGAD Sound und garantiert nicht leicht zu spielen. Aber die Balladen (die mit den wenigen Noten) kommen zuhause von CD bestimmt _noch_ besser ‘rüber.
Am Schluß geben die Beiden natürlich zusammen die obligatorische Impro Session. Über das Riff von “Hit The Road Jack” – naja, da schreiben wir jetzt lieber keinen Kommentar zu…

Der Bayerwald

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Die letzten zehn Tage mußte ich wegen (oder dank) Urlaubserholung ja fast ganz ohne Internetanschluß auskommen. Statt aktuellen Kommentaren zu mehr oder weniger belanglosen Themen also diesmal bloß im Nachhinein ein paar fotografische Impressionen aus B.Eisenstein und Umgebung.
Und passend zum Schnee dann auch noch dieser externe Link auf ein witziges Flash-Spielchen.
Ausserdem habe ich von einem Streichholzbriefchen (von schätzungsweise 1972) dieses schöne Titelbild gescannt. In Anbetracht der z.Z. grassierenden Influenza A/H5N1 ein kleines Erinnerungsfoto einer wohl bald (oder sowieso schon) ausgestorbenen Spezies.

Mohamed Cartoon

Und alle machen mit. Ist wie früher auf’m Schulhof Sammelbilder tauschen. Damals waren es Fußballspieler zum Einkleben ins Album. Im Moment sind’s gerade irgendwelche religiösen Karikaturen, an denen man sich dank der publizistischen Megapräsenz in Print und sonstigen Medien aufgeilen darf.
Wenn ich ein bischen mehr rhetorisch begabt wäre, würde hier jetzt also ein ellenlanger Diskurs über Pressefreiheit vs. Religionsfreiheit (bzw. Respektierung derselben) folgen, aber irgendwie habe ich da auch keine Lust zu.
Amen.
PS:
Hier steht etwas mehr zum Thema

Du bist Deutschland

Ist ja anscheinend Pflicht, als Tagebuchschreiber nun auch zu dem Quatsch hier einen Kommentar abzugeben. Also schauen wir mal:
“Wie kann man wie Günter Jauch sein” – Will ich das wirklich?
“Indem man zu sich selbst steht und an sich glaubt.” – Gar nicht so einfach.
“Indem man sagt, was man denkt” – lieber nicht…
“Und zeigt, was man kann” – kann ich nicht.
“Dafür braucht man keine Fernsehshow” – Ach nee!
Also ich finde ja Toilettenwändekritzeleien interessanter als den Schmuss, den professionelle Werbeagenturen heutzutage so absondern.
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Anleitung zur sexuellen Unzufriedenheit

Ja genau, Paul Watzlawick läßt schön grüssen.
Nicole D. Käser ist heute in Edes Salon und
erklärt uns, wie man erfolgreich seinen
Herzinfakt vorverlegt und gleich anschliessend
gibt es ein gruppendynamisches Seminar
(siehe Überschrift) nach einem Program von
Bernhard Ludwig.
Mann und Frau erfährt alles über das Thema,
was man nie zu fragen wagte…
Und am Schluß bekommt sie natürlich auch
den begehrten Kleinkunstpreis “Dr. hc Summsi”
verliehen mitsamt A und B Note für geputzte
Schuhe/korrekte Frisur und kabarettmässig
sprachlicher Glanzleistung.
Wieder einmal sehr unterhaltsam!

PABLO.

DER PRIVATE PICASSO.
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Auweia – da hätten wir ja fast die Ausstellung in der Neuen Nationalgalerie verpasst. Zum Glück sind die Öffnungszeiten so moderat, dass man auch abends in Ruhe noch durchkommt. Während draussen also der Feierabendverkehr tost, ist hier im Untergeschoss der Nachlass von Picasso zu bestaunen. Das sind zum einen die bekannten kubistischen Arbeiten, aber auch ein paar neoklassizistische Werke, die man so gar nicht unbedingt kannte.
Weiter geht es mit den unvermeidlichen Skulpturen der frühen 30er und am Schluß noch die ganzen Radierungen und Tuschezeichnungen undsoweiter.
Was aber die Krönung der Ausstellung ist, und m. M. nach fast schon den Eintritt wert, ist der Film von Henri-Georges Clouzot: “Le Mystère Picasso” von 1955.
Im zugehörigen Museumsshop wird der sehr schöne Katalog für nur noch zehn Euro verhökert. Ausserdem gibt es diversen Nippes, der angeblich auch für den Meister ganz wichtig war – das ist aber bestimmt ein Übertragungsfehler, ich denke mal, daß er eher bei den Frauen die, naja äh, also die Dinger mit “l” am Ende meinte…
Nachtrag:
Eine interessante Rezension der Station der Ausstellung in England gibt es hier.

Alles Poza oder wat?

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Zu Weihnachten extra einen Tag früher nach Hamburg gefahren.
De Amsterdam Klezmer Band spielt in der Fabrik und das darf man sich natürlich nicht entgehen lassen.
In Altona am Bahnhof wird auf dem Weihnachtsmarkt der Glühwein gebechert bis zum Umfallen, nach dem Weg zu fragen erübrigt sich – aber wir finden trotzdem hin.
Ein paar Astra später fängt das Konzert auch schon an. Natürlich wird die neue CD vorgestellt, die Stücke sind auch richtig gut. Gerade die verschiedenen Einflüsse sind ein echter Ohrenschmaus:
stilistisch geht es von Klezmer (natürlich) über Sinti/Roma Rhythmen und Ennio Morricone Soundtrack bis nach Odessa, wo uns Alex den Heimatklänge-Blues wieder nahebringt, den die Kommunisten so lange zur Propaganda verdreht haben.
Danach wird die Wodkaflasche geköpft und zu DJ und VJ Mucke getanzt. Auch nicht schlecht!
Ein schöner Abend.