Nat King Cole, Kanye West, 17 Hippies
Was der Berliner Musiker, Programmierer und Blogger El Fielitz zurzeit am liebsten hört.
Nat King Cole: Re: Generations (Capitol)
Die beste Neuerscheinung überhaupt. Ein bunter Reigen amerikanischer Künstler hat den alten Kamellen neues Leben eingehaucht. Herausgekommen ist dabei sowas wie eine Graffiti verzierte Wand, wo immer wieder der Meister um die Ecke lugt. Das knisterne “Lush Life” läuft schon die ganze Zeit im Radio hoch und runter, bei “El Choclo” geht’s Tangomäßig zur Sache und spätestens nachdem The Roots “Walkin’ My Baby Back Home” gerappt haben, weiß jeder was Sache ist. Eine tolle Sommerplatte.
Kanye West: 808s & Heartbreak (Universal)
Na gut, Mainstream-Klingelton Musik. Aber wie das so ist, z.B. auch mit Kinofilmen derlei Größenordnung: die Professionalität allein haut einen schon um, selbst wenn man normalerweise ganz andere Musik hört. Drums und Bass kommen knochentrocken, aber dennoch lebendig aus dem Computer. Streicher und sonstige Samples schwirren mit 32 bit/192 kHz über mindestens 128 Spuren. Vocal Pitch Transformer bis zum Anschlag und als Zugabe noch kreischende Teenies auf dem “Live Bonus Track”. Herzlichen Glückwunsch auch, der Künstler hat zufälligerweise heute Geburtstag!
17 Hippies: El Dorado (Hipster Records)
Mal wieder ein Gewinnspiel beim Tagesspiegel mitgemacht und ein paar Wochen später schon wird mir die neue Platte der Wilden 13 durch den Briefschlitz geworfen. Sogar handsigniert (eigentlich schade um das schöne Cover ;-). Ist schon gefühlte hundert Jahre her, daß ich die Truppe mal live gesehen habe, in der Westhafen Pinte beim Moabiter Großmarkt. Damals noch mit reinem Instrumental Programm. Die Stücke ohne Gesang gefallen mir auch hier am besten – “La Zona Drom” und “Kaukapol”. Das ist natürlich Geschmackssache. Aber dieses melancholische Gesäusel bei “Adieu” und “Solitaire” kann einen schon fertig machen. Fielleicht besser in ein paar Monaten nochmal reinhören. Wenn’s wieder Winter wird, bei ‘nem Glas Rotwein oder so.