Einstürzende Altbauten

Schon komisch, was in den letzten Jahren an verklärten Rückblenden zum seligen Restberlin so zusammengeschnipselt wird. Soll wohl so aussehen, als ob die Musikszene nur so brodelte und lauter schöne Menschen dauerbekokst die Nacht zum Tag gemacht hätten. In Wirklichkeit bestand die Bevölkerung der Mauerstadt bis kurz vor Nineteen-Ninety eigentlich fast nur aus Tattergreisen und einer Handvoll Zugereister Studenten, Wehrdienst und sonstiger Arbeit Verweigerer. Natürlich sind die paar Macher von früher jetzt kurz vorm Rentenalter und was liegt da näher, als der Jugend von heute was vorzugaukeln, was im Nachhinein natürlich kaum nachprüfbar ist. Dabei kommt ein notorisch reflektives EN-Malaria-Ärzte-Nena-Ideal Potpourri bei hinten raus, wo punkrockige Unwichtigkeiten wie PVC, White Russia, Betoncombo usw. einfach ignoriert werden. Das alles mit einer ganz kleinen Prise Rattay-Doku und Reeders oberpeinlichen Uniformfetisch. Bla Bla. Am Schluss ist ja sowieso auch nur noch Rave angesagt, es lebe das MfS. Friede Freude Eierkuchen.

Summer

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Beatsteaks in der Wuhlheide. Im Vorprogramm AnnenMayKantereit. Links halb hinter der Bühne noch vier Plätze frei. Wie die Sonne untergeht, der Haupt-Act. Im Innenraum Pogo. Biertrinken mit Nachschlag aus dem Getränkerucksack. Untergehender Mond und im Hintergrund die Zugabensongs auf dem Weg zur S-Bahn.