Russendisko

In der Wilhelm-Pieck-Strasse Torstrasse gibt es schon eine ganze Weile das stadtbekannte Kaffee Burger. Das haben wir gestern das erste Mal besucht. Sonst ist man ja zu faul oder auch zu spiessig, mitten in der Woche quer durch die halbe Stadt zu fahren und bis nach Mitternacht in Szenekneipen abzuhängen.


Nun ist mir aber zufälligerweise Alek am Alex (sic!) über den Weg gelaufen und hat uns netterweise auf die Gästeliste gesetzt.
Gegen halbzehn geht so langsam hinter der Schönhauser Allee die Sonne unter und das Nachtleben verwandelt die tagsüber in Berlin-Mitte so hässliche Wellblech/Plattenbauarchitektur in eine neonbunte White-Trash Kulisse.
Ein paar Häuser neben dem Club der polnischen Versager sitzen wir in der Tanzwirtschaft zwischen lauter Russen und lauschen den alten fast vergessenen Liedern aus dem fernen Odessa. Vielleicht ist das nicht ganz so lustig wie die Amsterdam Klezmer Band – eher melancholisch schön. Und dann gesellt sich auch noch mit Gitarre Juri Gurzhy, einer der Betreiber des Ladens, hinzu.
Als Haupt-Act spielt später die Band Rotfront, die wirklich klasse Arrangements in petto haben und deren Mucke dank knackigen Bläsersätzen gut in die Beine geht. Aber wir müssen leider noch die letzte U-Bahn kriegen und fahren beseelt nachhause.