TV Tipp

Keine Ahnung, was Heimatkunde bedeutet. Uns Großstadtverseuchten Berlinwessis wurde eher Sozialkunde aufgedrückt. Mit preußischen Drill gerade die Grundschule geschafft und hinterher gymnasial PW in Klausur erbsündigend Nationalsozialismus irgendwelcher Opas (unbekannterweise) aufgearbeitet.
Was das jetzt alles mit Martin Sonneborns Dokumentarfilm heute abend auf RBB zu tun haben soll, weiß ich nicht. Ist auch egal.
Aber weil’s thematisch gerade passt, hier noch ein Link zum Lied das heute gerade 60 Jahre alt wird. Ausnahmsweise sogar mit Gesang!

Ein Gedanke zu „TV Tipp“

  1. Ja, ja der „Trümmerwalzer“, mit den Hymnen kamen allerdings beide deutschen Reststaaten nicht klar.
    Vor meiner Jugendweihe, 1963, wurden wir in der Schule noch getrimmt, Text und Melodie mussten sitzen. Zum abschließenden gemeinsamen Singsang hatten die Genossen auf der Bühne im Kreiskulturhaus extra einen großen Schulchor platziert. Weil sowieso die Hälfte der Leute sich weigerten mit zu singen und die Lehrer machten sich heimlich Notizen.
    In Wiki las ich, dass die Hymne ab 1970 nicht mehr gesungen wurde. Die Stare kamen damals mit einer merkwürdigen Begründung, weil sich der Text angeblich überholt hatte, schließlich seien die Ruinen beseitigt worden. Diesen Ukas mussten Kriegsblinde erlassen haben, denn überall in der Zone konnte man noch Trümmerlandschaften begutachten.
    Jetzt trat etwas merkwürdiges ein, plötzlich sangen die Leute mit.
    Zu meiner Zeit bei der „Arbeiterknüppelgarde“ (1967/68 riss ich meinen Wehrdienst bei den Bereitschaftsbullen in Halle ab) wurde aus diesem Anlass ewig der Befehl erteilt, auf keinen Fall die Strophen zu singen. Was zum Leidwesen der Offiziere dazu führte, dass immer wieder Leute recht laut und sehr schräg mit summten.
    Bei solchen kollektiven Protestformen erschraken die Verantwortlichen immer gleich – „wegen gewisser Tendenzen, die ewig der Westen steuerte“. Deshalb wurde restriktiv gegen einzelne vorgegangen und von den Staatsanwälten permanent „exemplarische Bestrafungen“ gefordert.
    In einem anderen Fall reagierten die Genossen anfangs nur hilflos, schließlich machten sich Agitatoren in Betriebe und Schulen auf, schließlich wurde die Maßnahme zurückgenommen.
    Es handelte sich um eine Fahrpreiserhöhung der Magdeburger Verkehrsbetriebe. Ich erinnere mich nicht mehr, entweder sollte das Ticket von 15 auf 20, oder von 20 auf 25 Pfennige verteuert werden.
    Plötzlich bezahlte die Masse ganz provokativ den alten Fahrpreis. In diesem Moment kehrte sich die „gesellschaftliche Kontrolle“ um, (als Permaschwarzfahrer machten mich schon mal Mitfahrer an, durch die Bank weg, trugen diese Kontolleure eine Existenzmedallie am Revers) Leute wurden angemacht, wenn sie den neuen Fahrpreis in die Zahlboxen steckten…

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