Zwei Tage spielen Jean-Paul Bourelly’s VIBE MUSIC in Berlin. Der Laden in der Oranienburger ist eigentlich eine dieser öden Trinkhallen, wo sich die Jugend im trunken Gemeinschaftsrausch möglichst schnell die Biere reinschüttet. Aber halt, da hinten geht eine Treppe in den Keller, also doch nochmal gerettet!
Wieder einmal hat sich nur eine Handvoll Eingeweihter versammelt, wo einige der besten Musiker aus Berlin, New York und anderswo aufspielen. Melvin Gibbs habe ich ja gerade mit Arto Lindsay gesehen; dann noch Felix Sabal-Lecco am Schlagzeug – der Mann verbindet aufs Vortrefflichste straighten Rock und African Beats. Und dazu paßt die zweite Gitarre von Nazim Haznoui aus Marokko. Als Gast kommt noch ein Schwarzer auf die Bühne, der einige Stücke singt und Conga spielt. Den Namen habe ich aber vergessen oder mangels Arabischkenntnissen nicht richtig mitbekommen. Jean-Paul Bourelly braucht viel Liebe an diesem Abend (er wirkt etwas abgekämpft) und die bekommt er auch. Er präsentiert ein erfrischendes Programm aus knallharten Gnawa-Funk-Jazzrock-Rap mit einer klaren politischen Message (gegen Bush) und am Schluß gibt es auch noch eine unplugged Nummer.