Der Amokläufer auf dem Arbeitsamt ist zwar für den obligatorischen Tatort-Toten verantwortlich, und Lena Stolze spielt bis zur geglückten Flucht auch ganz passabel die gestresste Geisel. Es passiert auch noch ein Bankraub und die Darstellung der Ausweglosigkeit vonwegen “Never promised you a Palmengarten” mitsamt Selbsttötung der tragischen Gestalt ist schließlich auch vorhersehbar.
Im Grunde ging es aber bei diesem Tatort (in der Regie von immerhin Margarethe von Trotta) noch um eine ganz andere, viel spannendere Geschichte. Räubertochter Ronja sucht eine Freundin, doch das unsichtbare Mädchen von gegenüber kommt partout nicht zum Ballspielen gekrochen. Rabenmutter Winterberg versäuft derweil den Hartz-IV-Satz, und wo das Jugendamt versagt hat, gehen Charlotte Sänger und Fritz Dellwo mal nebenbei der Sache auf dem Grund. Und die schreckliche Wahrheit von Kindesmisshandlung kommt so dann auch am Ende ans Licht.
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Die Episode ging wirklich unter die Haut. Kein Vergleich zu den Schlaftabletten Ballauf und Schenk letzte Woche. Doch wo liegt der Zusammenhang zwischen dem Fall des Amokläufers und dem des verhungerten Kindes? Versagen der Ämter oder wat?