Hamburg

Ein paar Erinnerungs-Links zum vergangenen Wochenende, einfach hier mal so aufgelistet:
http://www.hvv.de/ (die BVG der Hansestadt)
Die Busfahrer bescheissen mit der Kurzstrecke, die komischerweise für Touristen och 2,40 kostet…
http://www.schilleroper.de/ Hier werden Vinylschallplatten aufgelegt und abgespielt.
An diesem Freitag z.B. gab es feinen Reggae und Rocksteady (oder Ska, wie man das glaube ich auch nennt?) zu hören.
Und last not least die Reeperbahn mit dem legendären “Schmidts TIVOLI”. Dieser Typ ist wie Kaffee! (O-Ton Kartenverkäuferin):

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Live Zone

Im Jugendfreizeitheim war gestern Rockwettbewerb. Ich vermute mal “Wettbewerb” deswegen, weil die Bands schon gewonnen haben – nämlich den Auftritt an diesem Abend. Als wir gegen Neun eintreffen, spielt schon die Girlie Band Soma recht ansprechenden Grunge-Rock. Besonders die Sängerin überzeugt mit schöner Stimme und lockeren Sprüchen. Die restlichen Musikerinnen tauschen zwar öfter untereinander die Instrumente (wer hat schon Lust, ständig Bass zu spielen), aber solistisch will keine der Damen hervorstechen. Das tut aber der Musik überhaupt keinen Abbruch, im Gegenteil. Danach geht es gleich weiter mit Sogh. Ich sage mal, sympathischer Wave-Rock mit leichten “Scherben”-Einschlag. Die Jungs haben auch musikalisch was drauf, und beschränken sich nicht auf Vierviertel. Die deutschen Texte sind, wenn vielleicht nicht unbedingt Jedermanns Sache, aber doch ganz interessant. Naja, und dann wird es Zeit für die Roovers. Die habe ich letztes Jahr ja schon bei den Emergenza Finals erlebt. Die Columbia Halle war da denn wohl doch ‘ne Nummer zu groß – aber hier kommt das Superstar Gehabe schon cool ‘rüber. Jedenfalls sind alle am tanzen – it’s only Rock’n’Roll! Als nächstes entern Leaf die Bühne. Schon beim ersten Stück wird klar, wer die grossen Vorbilder der Band sind: natürlich die Gallagher Brüder von Oasis. Genauso noelt (oder liamt?) der Sänger auch ins Mikro und schneiden sich die prägnanten Les Paul Gitarren-Riffs in die Gehörgänge. Immerhin nicht von schlechten Eltern! Zum Abschluß des Abends spielt meine absolute Lieblingsband The Springs. Diejenigen, die bis jetzt noch nicht nach Hause mußten (ist ja gerade erst Zwölf…), werden mit Emo-Rock allererster Güte belohnt. Was die Drei da jedenfalls an Spielfreude darbieten und was für ein toller Sound da aus den Amps kommt kann ich leider nicht in Worte fassen. Das versteht man nur, wenn man es live erlebt und wenn nicht, dann ist man wirklich arm dran.

Googlefight

Ich mißbrauche ja auch ab und zu Google als Rechtschreibhilfe (so in der Art eines Publikumsjokers: 80% für eine Alternative werden ja wohl hoffentlich für die Richtigkeit relevant sein…)
Ein ähnliches Spielchen, wenn auch ein bischen unfriedlicher, habe ich gestern (natürlich beim Googlen) gefunden:
Googlefight

Carwash

Carwash_1.jpg
Ein Bild von meinem Freund Jochen aus Hamburg.
Dargestellt ist die beliebte Wochenendbeschäftigung von Autofahrern, sich zwecks Reinigung der Blechkiste in die Schlange einzureihen.

Was sollen wir reden…

.. gehen wir ins Eden. Sind ja immer noch Filmfestspiele (wenn auch nicht mehr im Zoo Palast, wie früher).
Habe nämlich den Hauptgewinn bei meinberlin.de gewonnen und darf zur After-Show-Party von Verschwende Deine Jugend.doc. Zwei Kinokarten wären natürlich schöner gewesen, aber was soll’s…
Also gibt es hier leider keine Filmbesprechung, sondern nur aus der Erinnerung, ohne Gewähr – einen Auszug aus der Setliste des DJs:

  • James Chance – Contort Yourself
  • Throbbing Gristle – Hot On The Heels Of Love
  • Cabaret Voltaire – Nag Nag Nag
    Sehr schön, dann erlaube ich mir mal – dem eigenen Gusto nach – aber natürlich auch entsprechend 80er Jahre-mäßig zu ergänzen:

  • Blurt – My Mother Was A Friend Of An Enemy Of The People
  • Tuxedomoon – Incubus (Blue Suit)
  • XTC – Science Friction
  • Liebe in hochwertiger Ausführung

    Danke, Herr Albrecht!
    Sie haben mir den Glauben wiedergegeben, dass die Welt schön ist…
    Wie sollte ich bloß weiterleben, wenn’s den ALDI-Nord Newsletter nicht gäbe:


    GESCHENKBÜCHLEIN
    4er-Set
    Büchlein die von Herzen kommen, mit den Themen:
    · Positiv denken
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    Gedichte von mir ca. 1981

    Ein kleines Theaterstück live aus der U Bahn, damals als Filzer bzw. Bifis noch uniformiert unterwegs waren; die Originalversion geht in etwa so:

    „Hey Alter, wollen Sie nicht kontrollieren?“
    „Nee, heute ist doch Samstag, ich kontrolliere nur Sonntags.“

    Daneben ist die verschärfte Hardcore Version, wie ich finde, auch künstlerisch sehr interessant:

    „Hey Alter, sollen Sie nicht koitieren?“
    „Nee, heute ist doch Schamtag, ich koitiere Huren Wonnentags.“

    Irgendwo in der Schublade habe ich auch noch ein paar lyrische Ergüsse gefunden. Zum Glück waren sie nicht auf einer 5 1/4 Zoll Diskette – da wären sie heute wohl kaum mehr rekonstruierbar …

    Liebe

    Wir liegen in der Sonne
    nebeneinander, doch voneinander so weit entfernt
    Wir reden voller Sehnsucht
    miteinander, doch einander so weit vorbei
    Wir fühlen voller Scham
    füreinander, doch Regungslosigkeit im Gesicht
    Wir bewundern uns gegenseitig
    zwanghaft, denn Kritik verletzt uns nur
    Wir lieben uns voller Wonne
    leidenschaftlich, im selbst vergessen liegt die Lust

    Blicke

    Ich will mit Dir reden – Red’ nur Einerlei
    Wir quatschen nur Blödsinn – Aneinander vorbei
    Ich will in Deine Augen sehen – Direkt hinein
    Kann meine Augen sehen – Meiner Blicke Widerschein
    Ich kann Dich berühren – Fühl meine Hand
    Tastend ins Leere – ins Nichts entsandt
    Ich denke dass ich denke – Gedanken verdreht
    Schwirrend durch den Raum – während die Zeit vergeht

    Trott

    Von Morgens bis Abends derselbe Trott
    Paß bloß auf, sonst bist Du bald tot
    Abwechslung und Entspannung vorprogrammiert
    Geplante Freizeit, die den Alltag garniert
    Keine Angst, das Leben geht weiter
    Im Wetterbericht: Schauer, wolkig bis heiter…

    De-Evolution

    Keine Sprache mehr
    Nur noch Grunzen
    Sprachlosigkeit
    Deutschland Eiszeit
    Floskeln statt Gefühle
    Verstummte Schreie
    Frage – Antwort
    Ja oder Nein
    Auswertung perfekt
    Gläserner Untertan
    Ausweisen, Legitimation
    Gutes Funktionieren
    Der Riesenmaschine
    Keine Meinung
    Kein Kommentar
    Krieg zwischen Fronten
    Die es immer gibt
    Haß, Entfremdung
    Keine Zukunft
    Fortschritt, Fortschritt
    Ohne Pause
    Zurückentwicklung …

    Leere

    Mir fällt nichts ein – Ich bin so leer
    Leer voller Zweifel – Nichts ist mehr


    © Michael Fielitz, 1980-2010