Kein Tagebucheintrag über Liebe

Was soll man über diesen Film schreiben? Irgendwie zieht einen die Handlung dermaßen in den Bann, daß man genauso wenig wie die Protagonisten hinterher weiß, was nun richtig ist oder wie man sein Leben leben soll. Das ist einerseits ziemlich klischeebehaftet und andererseits auch wieder ehrlich. Also irgendwie ganz gut – wenn auch die Musik nicht so dolle aber trotzdem immer noch besser als z.B. Rammstein… Die Schauspieler passen altersmäßig auch nicht so ganz, mit über Dreißig sollte man ja schon aus der Pubertät ‘raus sein! Aber auch das wird in den (wirklich tollen) Dialogen entsprechend hinterfragt…

iViagra

Als iTunes Kunde wird man jetzt und in Zukunft wohl häufiger mit Werbung von Apple zugeschüttet. Das ist schon länger bekannt. Da kann Mann nur beruhigt sein, daß die Adressen nicht an andere Firmen gegeben werden.
Diese schöne Spam Mail in meinem Postfach heute ist dann womöglich eher ein mehr oder weniger witziges Plagiat von einer anderen Firma. Den Link will ich mal hier nicht unbedingt preisgeben…

Stranger To Life

Am Samstag gab es eines schönes Club Konzert der Band Mojado. Habe ich ja schon ein paar mal gesehen die Jungs, aber diesmal war es besonders nett von der Atmosphäre her. Die Kellerbar nahe der verruchten Potze, wo früher das Westberliner Rotlichtmilieu zuhause war, hat die richtige plüschige Ausstattung für Lovesongs und Wüstenrock. Wie in den frühen 90ern muß man die Treppen ‘runtersteigen und hoffen, daß der richtige Barkeeper hinter der Theke steht… Ansonsten empfiehlt es sich, Flachenbier zu trinken.
Sänger Sam ist heute in Höchstform. Solo beginnt er das Programm mit Sonnenbrille und Cowboyhut. Man denkt fast, Bono von U2 steht da auf der Bühne. Nach zwei langen Sets inklusive den Hits “London” und “Summersaults” gibt es als Zugabe noch ‘ne schöne Coverversion eines Songs von Gram Parsons und dann ist es auch schon nach Zwei Uhr und Musikmässig wieder Salsa aus der Konserve angesagt. Auf dem Nachhauseweg fragt man sich doch fast, warum es denn schon so kalt ist draussen…

Bitte nicht anklopfen

Über Geschmack läßt sich ja bekanntlich nicht streiten – trotzdem haben wir uns gestern auch “Don’t Come Knocking” angesehen. Äh naja, entweder findet man Telegrafenmasten in der Prärie mit Vollmond rechts oben ganz Klasse oder man schläft bei solchen Bildern eher ein. Die Handlung ist ziemlich kitschig und die Dialoge teilweise sowas von peinlich! Aber eins muß man Wim Wenders ja lassen – er hat schon ein wahres Kunstwerk geschaffen (mit Betonung auf künstlich). Die Filmmusik ist natürlich ohne Frage super, mit Mark Ribot
an der Gitarre ja auch kein Wunder…

Rotkarierte Petersilie

the-what-for.jpg

Die legendäre Berliner Beat Legende gibt sich die Ehre ihr zwanzigstes Jubiläum zu feiern, und der Laden ist auch gut besucht. Viele bekannte Gesichter und auch sonst alles fast wie früher.
Als Einheizer spielt erstmal “The Fucking Star-Club-Combo”. Wer also rechtzeitig gekommen ist, kann John, Paul, George und Ringo (bzw. Crispy Lemon, Reggi McIdol, Frozen Fartstick und “Chunkey” Ring Tone…) live erleben. Und passend zum Hamburger Star Club gibt es sogar Astra Bier.
Dann entern die alten Herren von “the what… for!” tatsächlich vollzählig die Bühne und bringen ihre leicht chaotische Show mit einer wohldosierten Mischung aus Rhythm’n’Blues und authentischem 60s Beat, wofür wir sie immer geliebt haben! Neben den obligatorischen Cover Versionen (Can’t Explain von den Who, I’m Not Like Everybody Else von den Kinks, usw.) gibt es natürlich auch die vielen tollen Eigenkompositionen zu hören. Und wer einen Titel weiß, der noch nicht gespielt wurde, bekommt sogar ein T-Shirt.
Ein unvergeßlicher Abend.

Kaputte Blumen

Der Monat geht mal wieder zuende und mir fällt eigentlich gar nichts ein, was ich in dieses Tagebuch hineinschreiben soll. Nun, der letzte Film den ich im Kino gesehen habe war ja auch nicht so umwerfend. Natürlich versteht Jim Jarmusch schon sein Handwerk (immer noch besser als die letzte Scheibe von den Rolling Stones, die natürlich auch ihr Handwerk verstehen), aber amerikanische Filme neigen ab einem gewissen Produktionsaufwand nun mal, in den Mainstream abzudriften. Dafür ist aber der Soundtrack wirklich gut. Holly Golightly wird jetzt bestimmt von der breiten Masse entdeckt (wird ja auch Zeit), und die äthiopischen Soul Nummern von Mulatu Astatke bohren sich auch ganz gut in die Gehörgänge.

Wählen gehen!

Bekanntlich findet ja am 18. September die Wahl zum dtsch. Bundestag statt. Bloß haben ja wieder viele Leute noch nicht mal die erste Lektion eines in einem demokratischen Landes lebenden Bürgers begriffen…
Ein witziges Computerprogramm (Eliza läßt grüssen…) im INTERNET soll da Abhilfe schaffen?
Also ich habe da kein Problem. Bei dem Parteienspektrum von Ziemlich Weit Links bis Ultra-Rechts steht ja der Entscheidungsfindung alles offen.
Während sich also die da in der Mitte am meisten zanken, gibt es meiner Meinung nach nur eine Alternative
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Talking Union

In Edes Salon gibt es mal wieder Handgemachtes. Musik natürlich und leckere Schrippen mit Leberwurst. Erstere diesmal von Judy Gorman aus Brooklyn und Manfred Maurenbrecher aus Wilmersdorf; letztere von seiner Frau Evi.
M.Maurenbrecher und Judy Gorman teilen sich also heute die Bühne und bringen ihre “message” gut ‘rüber. Maurenbrecher ist live schon toll z.B. mit seiner lapidaren Beschreibung der Gegenwart am Beispiel des Hippies, der nach 30 Jahren in die Kleinstadt wiederkommt wo er aufwuchs und seine Roots (Auch die Schuhe…) immer noch hat, aber nichts begriffen hat bzw. eigentlich doch ein ganz normales reaktionäres Arschloch ist. Und natürlich die Klassiker: “Hafencafé” und die deutsche Version von “Sail away” (im Original von Randy Newman).
Bei Judy Gorman wird es noch ein bisschen politischer. In erster Linie geht es um den Frieden in der Welt und die Rechte der Arbeiter wie sie schon vor über einem halben Jahrhundert eingefordert wurden (und nun wieder mal am schwinden sind). In den 80ern hätte man das ja als billige SEW Propaganda abtun können aber heutzutage mit Hartz-4 und den ganzen Scheiß ist das nicht mehr so einfach. Da heißt es eher: mitkämpfen und nicht den Dumpfbacken von der PDS allein das Feld überlassen (schon vonwegen deren schwulen- und ausländerfeindlichen Populismus)!

Birthday

Naja, wiedermal Geburtstag und keine Lust zu feiern.
Nu sind aber lauter nette Leute gekommen und deshalb
werde ich mir jetzt einfach ein paar Biere hinter die
Binsen kippen. Morgen geht es mir wahrscheinlich noch
schlechter – aber so ist das Leben…
Hausmusik

Thomas Bernhard hätte geschossen

Die Wühlmäuse am Theo. Georg Schramm tritt mit neuem
Programm auf. Das ist sowieso einer meiner Lieblings-
kabarettisten. Gerade die verschiedenen Rollen, in die er
mit Sakko, Brille und passenden Dialekt mal eben schlüpft,
sind schon Klasse.
Die Themen sind natürlich die aktuellen Kriege auf unserer
Welt (bei Oberstleutnant Sanftleben bleibt einem wirklich
das Lachen im Halse stecken), die ganze Sozialmisere – eine
moderate Kreditfinanzierung verbunden mit einer modernen
Form der Euthanasie bei Arbeitslosen könnte ja schon mal
die Rentenkassen entlasten…
Jetzt im Wahlkampf wird wieder der Ossibär rumgeschickt.
Das sorgt für Stimmung und Stimmen. Dabei zeigt ein kleiner
Blick auf die Realität, dass die Angleichung der Lebens-
verhältnisse in Ost und West sehr wohl vorangekommen ist:
Im Villenviertel West haben sie um 28% zugelegt und im
Osten um 86%.
Entsprechend kommen sich die Leute in den Armenghettos
auch immer näher, die im Osten haben in den letzten zehn
Jahren 20% weniger und die im Westen sind mittlerweile 50%
ärmer.
Das “scheue Reh des Kapitals” kriegt auch noch seinen Senf ab,
während die ganze Pharmamafia an die Wand gestellt gehört.
Vielleicht haben ja ein paar im Publikum wieder an den
falschen Stellen gelacht. Aber ein bischen hat dann wohl
doch Th.B. durchgeschienen.