MUSIKRAT

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Gestern war Abschlusskonzert des Meisterkurses der musizierenden Jugend angesagt. Beim Eintreten in die unverputzte Halle tut mir schon ein ohrenbetäubender Hip-Hop Beat die Hörschwelle hochsetzen. Die Fantastischen Zwei haben aber zum Glück leider bald fertig. Als nächstes kommt Erik auf die Bühne. Er singt deutsch (teilweise mit Kopfstimme) und wird musikalisch zwar nicht von mir unterstützt, aber dafür von Matze Peng und den Brüdern Bennett. Schön lyrisch das Ganze und auch dem Kameramann scheint es zu gefallen, so wie sein Kran gefährlich nah über den Köpfen des Publikums durch den Saal kurvt. Danach ist schon wieder Umbaupause, die von Peter “Tempo” Radszuhn kurzweilig moderiert Einblicke in Sinn und Zweck der ganzen Veranstaltung schafft. Nun denn, als nächstes wird mit Gitarre, Schlagzeug, Bassklarinette und einer stimmgebildeten Tastenfrau avantgardistisch jazzologisch der Anspruch noch etwas höher geschraubt. “How deep is the Ocean” [->] haucht die Sängerin, doch nach wiederum 25 Minuten sind wir leider auch schon wieder an der Oberfläche. Als Gegenpol rockt die nächste Combo dafür wieder umso bodenständiger. Die Töchter der Runaways bringen auch eine überzeugende Show. Besonders die Gitarristin weiß, wie eine Gibson SG zu handhaben ist. Schliesslich ist dann ein paar Bier später die letzte Band des Abends angesagt. Doch so gespannt, wie ich auf Claudia Metzner gewesen bin, wie sie das Wiegenlied einer vietnamesischen Mutter singt, so bin ich enttäuscht, wie blutleer der Noiserock aus den Kopfhörern dröhnt. Aber trotzdem alles in allem ein netter Abend. Für fünf EU Eintritt kann man ja auch nicht meckern.