Wurstbraterei

Der Berg ist steil, die Sonne sticht, der Quickly-Fahrer merkt es nicht.

Messie Willy (Hans Diehl) braucht zur Verlobung mit Jutta (schöne Nebenrolle: Hildegard Krekel) einen Ring und will gerade mit dem Seitenschneider den Finger von der Leichenhand abzwicken, da fängt die Müllkippe an zu brennen. Später waten wir auch noch durch radioaktiven Schlamm aus Tschechien. Was einen Müllskandal und die erste Vermutung wegen des unidentifizierbaren Mordopfers nährt. Aber die Kronzeugin und Sekretärin der Entsorgungsmafia ist dann doch nicht die Tote, sondern versteckt sich auf Mallorca. Dafür bewahrheitet sich die andere Spur zu der eifersüchtigen Freundin des Gärtners. Holt doch auf die Frage nach Genmaterial der Vermissten kurzerhand ihre eigene Haarbürste vom Klo. Resolut mit Elektroschocker und Kettensäge dem Familienglück so nahe, wird sie aber am Schluß alles gestehen. Und wieder haben Ballauf und Schenk einen Fall erfolgreich gelöst. Da freut sich sogar Staatsanwalt von Prinz.

Bayern – Dortmund

Schon wieder Fußball. Und noch dazu Endspiel im Olympiastadion um Hans von Tschammer und Osten seinen Goldfasanen-Eimer. Im Volksmund auch DFB-Pokal genannt. Habe das erste Tor von Luca Toni zwar verpasst, aber dafür geht das Spiel ja mit Verlängerung wieder 120 Minuten inklusive Verlängerung. Viele Zweikämpfe, wenig Fußball und mindestens sechs gelbe Karten. Jakub Błaszczykowski genannt Kuba kriegt sogar noch die Rote. Am Schluß gewinnen die Münchner Zwei zu Eins. Vom Ergebnis her für den BVB vielleicht nicht so Doll. Oder wie mal wieder zu befürchten war.
Nochwas: Borussens Kapitän Christian Wörns ist immerhin schon 35 Jahre alt.

UEFA Cup, Viertelfinale

In der fünften Minute gibt es schon die Rote Karte. Nachdem Bayern die Schwalbe macht, spielen die Madrider Vorstadtjungs nur noch zu zehnt. Aber dafür richtig offensiv. Doch Klose passt auf – meistens jedenfalls. Und dann mal wieder ein schlampiger Pass von Schweinsteiger. Es bleibt ein spannendes Spiel. München Lahm-t und Getafe gibt Contra. Läuft um zwei Verteidiger herum und ballert das Leder ins Dreiangel. Unhaltbar für Kahn.
Dann die neunzigste Minute, es kommt wie befürchtet. Ein Abwehrfehler der Spanier im eigenen Strafraum, Der Franzose kriegt den Ball genau Volley und es steht Eins zu Eins. Den Rest spare ich mir mal zu gucken und kommentieren. Was unvermeidlich ist (120ste Minute: Drei zu Drei), muss man sich ja nicht unbedingt live und in Farbe antun.

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1978 (Teil 2)

Was bisher geschah (oder auch nicht) …
Das Steinhuder Meer ist ja bekanntlich nichts weiter als eine überdimensional große Pfütze in Niedersachsen. Außenrum mit viel Wald und ziemlich moorastiger Natur. Jeweils zu acht Personen schlafen wir jugendlichen Konfirmationsanwärter drei Wochen lang auf durchgenagten Schaumstoffmatratzen wurmstichiger Doppelstockbetten in schimmligen Holzbaracken wie wohl schon vor uns unzählige andere Pfadfindergenerationen. Und tagsüber besteht unsere Freizeitbeschäftigung im Wesentlichen darin, ein Floß zu bauen. Obwohl die Wassertemperatur von knapp 14ºC nicht gerade zum Baden einlädt. Oder wir streifen einfach nur in der Gegend herum und fangen Molche. Selbige werden barbarisch zu Tode gequält und praktischerweise als Briefbeschwerer-Applikation in Kunstharz eingegossen.
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(Foto: Fossiliensammler U.Lieven)

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Mondscheinsonate

Die zwangsverheiratete Derya hat was mit dem Bogner-Peter und Schwager Önder vertickt vor dem Kulubu die Anna-Bolika. Jedenfalls ist der eine nach 1,3 Promillen ausgenüchtert während der andere etwas später von Frank Zappa (LKA) hopsgenommen wird. UFo streichelt derweil ihre Katze, Kopper gibt den Halbtürken und am Schluß siegt die Liebe irgendwie in Form von Konfliktlösung in dritter Generation. Den Rest der Handlung habe ich wohl verschlafen. Weshalb man hier beim Chatten der Angst nachlesen kann, worum es bei diesem Tatort eigentlich ging.

1978

Beim Hertie in der Turmstraße stehen billige fernöstliche E-Gitarren herum. Die Hälse im Querschnitt dicker wie das Griffbrett breit, aber dafür ausgestattet mit mindestens vier schlecht klingenden Tonabnehmern. Wegen der sadistisch eingestellten Saitenlage auch Eierschneider gescholten, vermitteln die Teile Sunburst-mäßig ein wenig von den Farben einer gerade untergegangene Epoche namens Sechziger Jahre. Auch wenn endlose Revivals der Popmusikgeschichte erst ungefähr zehn Jahre später erstmalig eingeführt werden sollen.
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(Foto: Schrottys Homepage)

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Erntedank e.V.

Zusammen mit Frau Maccaroni hat die Furtwängler sich einen Tatort auf ihren schönen Alpha-Leib geschrieben und heraus ist so eine Art Lindenstraßenkrimi mit Gartenzwergen gekommen. Fast alle Figuren ausser natürlich die Lindholm selbst haben ‘ne mehr oder weniger große Macke. Nur der mindestens 15 Jahre jüngere Praktikant ist ihr intellektuell und arbeitsgeil gewachsen und würde sie denn auch am liebsten gleich flachlegen. Stattdessen aber doch nur die Grufti-Party bis zum bitteren Ende – ganz nach dem Motto: Für mich soll’s rote Rosen regnen. Und die Spannungsmomente in Form von Baby bedrohende Mistkäfer, Skelett abnagende Regenwürmer und Scheißfliegen auf Bienenstich lassen uns mittels verjazzten Synthie/Kontrabass Riffs aus der Feder des Grönemeyer Gitarristen fast bis ins Mark erschauern.

Child Protection

Aus Köln mal wieder wie so ein Tatort vom Kaliber “Prädikat Besonders Wertvoll”. Nachdem der pädophile Paul Keller nach 12 Jahren Haft freikommt, landet er schon bald erstochen im Müllcontainer. Seine holzgedrechselte Spielzeuglokomotive sehen wir noch kurz im Waschsalon bei der vorurteilsbelasteten (Beinahe-)Schwägerin, aber auch sonst wollte keiner der Mitbürger, am wenigsten die eigenen Familienangehörigen, der von Dr. Strachov angeleierten Resozialisierung behilflich sein. Eher spielt Kevins Vater Stefan Maywald mithilfe von Daniel Günter den Privatdetektiv. Die fangen dann auch so einen von diesen perversen DVD-Dealern. Nur hat wohl den Mord damals der Bademeister als Kind aus Eifersucht selbst verübt (wird mal wieder per obligatorischer DNA-Analyse aufgeklärt), und das mit dem (Halb-)Brudermord am Anfang war ja irgendwie auch fast vorhersehbar.

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Road to Cairo

Das mit dem Flughafenheizungsinstallationsauftrag in Wittenberge hat anscheinend nicht so ganz hingehauen. Deshalb flüchtet also die letzte ostdeutsche junge Dame ausgerechnet nach Hannover. Doch ihr Mann und gescheiterter Klempnerfirmenchef steuert das Taxi mal eben in die Elbe. Soweit das erste Kapitel. Was dann kommt, ist Mystery und Psychologie vom Feinsten. Auf dem Expo-Gelände wartet der vermeintliche Arbeitgeber Schmitt-Ott. Der will aber eigentlich nur Austernessen und mit Yella ins Bett. Als Alternative bietet sich Philipp an, der für die Frankfurter Heuschrecken gegen 35 Prozent Beteiligung Firmen vor dem Konkurs bewahrt. Die beiden verlieben sich, doch am Schluss ist der Traum doch zuende. Oder der Film wieder am Anfang, je nach Sichtweise.

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